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Deutsche Meisterschafen 2014 in Dülmen

Autor: Hans-Bertram Braun

Am 10. Mai 2014 5 Uhr morgens machte sich eine großteils noch schlaftrunkene 19+ Herrenmannschaft im TGM Bus auf den Weg nach Dülmen, zur Offenen Deutschen Indiaca Meisterschaft. Eigentlich hatten wir es ja bei der Süddeutschen in Emmendingen, trotz größten Einsatzes, nicht ganz geschafft, uns für die DM zu qualifizieren. Dann hatten aber wohl ein paar der eigentlich qualifizierten süddeutschen Mannschaften Angst vor der eigenen Courage bekommen und sich abgemeldet, so dass die unerschrockenen Gunsenumer nachrücken konnten. 19+ Herren Deutsche Meisterschaften, das ist schon was, sollten wir an diesem Tag noch feststellen!

Nach drei Stunden Fahrt fand erstmal Mannschaftstreffen in Dülmen statt, denn unser Sascha lebt ja zur Zeit in Hamburg und hatte so auch erstmal drei Stunden Fahrt Richtung Süden hinter sich bringen müssen um die 5er Mannschaft mit Thomas, Jonathan, Felix und Hans-Bertram komplett zu machen. Er brachte uns auch unseren vorerst einzigen Fan, Natalie, mit (dem die dynamischen Bilder zu verdanken sind, die dem Bericht anhängen).

Das schöne an so einer deutschen Meisterschaft ist ja erstmal der von poppiger Musik untermalte Einmarsch der Mannschaften sortiert nach Landesverbänden, bei dem wir allerdings feststellen mussten, dass uns so ein einheitlicher Trainingsanzug wie ihn gefühlt alle anderen Mannschaften hatten, eventuell doch auch gut stehen würde. Naja, immerhin hatten wir durch Leihgaben ermöglicht alle das gleiche Trikot dabei, das ist doch schon was, man friert dann halt draußen beim Warten ein bisschen, aber wir sind ja Männer 19+. Wir hatten uns zusammen mit den lieben Freunden und ewigen Konkurrenten aus Ober-Olm hinter dem Rheinhessen-Schild eingefunden, aber die hatten keine 19+ Mannschaft, nur Senioren, ätsch. Naja, wir hatten diesmal keine Senioren 35+ oder 45+ zustande gebracht, nur einer davon durfte bei 19+ aushelfen... und dann durften sich die Zuschauer bitte alle von den Plätzen erheben und wir haben die Nationalhymne gesungen! Seit der heilsamen Fussball-WM 2006 ist es ja wieder legitim dabei ein bisschen Gefühle zu entwickeln, was mindestens der Verfasser dann auch tat. Schon schön!

Und dann gings auch schon los. Puh, bei 19+ Männer hängt das Netz ganz schön hoch! Aber das bewahrt einen keineswegs vor Schmetterbällen der Gegner, die springen dann einfach noch einen halben Meter höher. So hatten wir unsere liebe Mühe beim Blocken. Aber wir waren gut! Im bei uns traditionell miesen ersten Satz gegen den ersten Gegner ISC Reichertshausen waren wir überhaupt nicht mies, sondern verloren nur haarscharf mit 24:26. Auch im zweiten Satz kamen wir immerhin auf 18:25 und waren‘s sehr zufrieden. Damit hatten wir nicht gerechnet, dass wir als eher unqualifizierte Nachrücker so mithalten können würden! Beim nächsten Spiel gegen CVJM Pivitsheide (ja, die heissen so und wurden am Ende sogar Vierter) war die Punkteausbeute mit 18:25 und 17:25 etwas geringer, aber mit unserem Spiel waren wir im Wesentlichen zufrieden. Es zeigte sich aber die dann durchgehende Schwäche, dass wir beim Stellen nicht so die Kings sind, und dann kann unser Angreifer auch keinen Punkt machen. Im Training spielen wir ja immer Mixed und unsere tollen Frauen stellen uns die Feddersche punktgenau, wir Männer selbst üben es bisher fast nie. Und da wir auch als 19+ Mannschaft nur auf Turnieren in dieser Zusammensetzung spielen, kam es dann vor, dass unsere Angreifer ob der variablen und unvorhersehbaren Schmetterposition ein bisschen verzweifelten. Aber auch wenns Feddersche ideal zum Schmettern daherkommt ist der Punkt keineswegs sicher: Unsere Gegner sind 19+! Die blocken und haben Reflexe dass einem der Mund offensteht, fischen die platziertesten Schmetterbälle raus, Lupfer braucht man gar nicht versuchen. Aber egal, Mund zu, abwische, und gegen Malterdingen. Leider gelangen uns da im ersten Satz nur einstellige 9 Punkte, im zweiten kamen wir aber mit 18 einem Satzgewinn wieder nahe. Im abschließenden Rundenspiel gegen den CVJM Kamen (die Mannschaft, die auch dieses Jahr wieder Ihr DM Abo einlöste) fühlten wir uns doch von vornherein eher chancenlos. Aber diesmal waren wir nicht der kleine Sparringpartner wie damals beim Relegationsturnier in Eberbach, als sie sich sogar über uns lustig machten, sondern nahmen ihnen im ersten Satz 15 und im zweiten sogar 21 Punkte ab.! Tjaha, Gunsenum, Feddersche fliesch!

Aber so blieb dann nur das Spiel um Platz 9 gegen den SV Grün-Weiss Großbeeren. Es verging eine gefühlte Ewigkeit bis dieses Spiel endlich angepfiffen wurde, nur ein Satz auch noch. In dieser langen Pause ist uns offensichtlich all unser Indiaca-Können abhandengekommen. Es war das einzige richtig schlechte Spiel das wir ablieferten. Nach anfänglich deutlicher Führung ging uns der Saft aus und wir verloren wegen konsequent fortgesetzter dummer Fehler 14:25. Nach dem Spiel allgemeine Verwirrung, wie kann man nur so mies spielen? Na ja, wir sind halt Alleskönner, wir können auch schlecht spielen, wenn auch eher selten bei dieser DM.

Insgesamt war dieser Ausflug zur DM aber auf jeden Fall ein Erfolg für uns als Mannschaft. Eine Sieger-Urkunde fürs Archiv und wir hatten viel Spass, haben uns viel besser geschlagen als erhofft, haben viel gelernt, unter anderem auch was wir noch lernen müssen. Und das werden wir im Training angehen.

Und so trudelte dann nach Mitternacht eine erschöpfte aber recht zufriedene Rumpfmannschaft mindestens so müde wie sie am Morgen aufgebrochen war, wieder in Rheinhessen ein. Indiaca DM, wir kommen wieder!

altaltalt