Der Himmel weinte am 22. Mai um Wanderwart Werner, aber...
…war es wirklich seine letzte Wanderung? Lassen wir uns überraschen.
Am Sonntag, den 22. Mai 2011, trafen sich 27 Wanderfreunde der TGS und TGM gegen 8 Uhr auf dem Turnplatz bei (noch) trockenem Wetter. Nach einer Fahrt mit der „Elektrisch“ zum Hauptbahnhof ging es mit dem Bus zum Lerchenberg. Dort begrüßte unser Wanderführer Herr Werner Weyrauther seine Schäfchen und wünschte allen Spaß und Freude am Wandertag. Er ließ uns wissen, dass dies seine letzte Aktion als TGM-Wanderwart sei und er wegen seines gebuchten Urlaubs am Schloss Waldthausen aussteigen müsse, um loszufahren, er habe die Fortsetzung der Wanderung mit Herrn Wolfgang Rattler vereinbart, bei ihm seien wir auch in guten Händen.
Nach einem Marsch durch den Ober-Olmer Wald in Richtung Finthen, durch die Finther Gemarkung mit den ersten reifen Kirschen (Finger weg!), vorbei am Hotel Artium, der Reithalle und Römerquelle, führte uns Werner über die Autobahn zum Schloss Waldthausen. Das Lokal war zwar geschlossen, aber wir bedienten uns der Möbel des Biergartens, um unsere Brotzeit aus den Rucksäcken zu genießen. Und da fing der Himmel an zu weinen – es regnete. Wir besiedelten also den überdachten Eingangsbereich des Schlosses.
Irgendetwas musste wohl in der Luft liegen, denn Frau Doris Geyer lief beunruhigt hin und her, als würde sie auf dem Schlossgelände etwas suchen. Die Überraschung ließ nicht lange auf sich warten: Der erste Vorsitzende der TGM, Herr Andreas Maurer, sein Söhnchen Yannick Tyron und Herr Michael Wiemer überraschten die Wanderfreunde/-innen mit einem Fahrzeug voller kühlem Jubiläumswein, warmen Brezeln und Jubiläumsgläsern. Ganz nebenbei erfuhren wir, dass der Wein sorgsam ausgewählt wurde und die Gestaltung der Weinetiketten aus der Feder von Frau Monika Nillius stammte.
Frau Kerstin Bub, die erste Vorsitzende vom Turngau Mainz, verweilte an ihrem freien Sonntag mit uns, um mit sympathischer Mimik und Gestik Werners langjährige Aktivitäten im Verein zu würdigen, auch nachzulesen im TGM-Echo Juni 2011, Seite 31. Sie überreichte ihm anschließend unter dankbarem Applaus der Wanderfreunde/-innen eine Ehrennadel mit Urkunde.
Auch Herr Wolfgang Rattler legte sich ins Zeug und erzählte uns von der Geschichte und Gegenwart des Schlosses Waldthausen. Ich zitiere hier aus einem Text des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz:
„Das Schloß Waldthausen im Lennebergwald über Budenheim liegt auf einem der markantesten Geländepunkte des linken Rheinufers zwischen Mainz und der Nahemündung. Sein Bauherr und Namensgeber, Martin Wilhelm Freiherr von Waldthausen, wurde 1875 in Essen geboren. Als Sohn einer begüterten Industriellenfamilie verkörpert er das erstarkte Selbstbewusstsein des Großbürgertums in der wilhelminischen Zeit. 1910 bezog er seine ‚schlossartige Villa‛ – ein monumentales Gebäude mit einem massiven Vierkantturm als ‚Bergfried‛, umgeben von einem großen Gelände mit Pförtnerhaus, Park, Terrassenanlagen, Fischweiher, Maschinenhaus und einem Pferdestall mit Remise. Das Schicksal des Schlosses war nur kurze Zeit mit dem seines Bauherrn verbunden. Dieser verließ mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges sein Anwesen, das seither eine unruhige Geschichte mit häufig wechselnder Bewohnerschaft erlebte.
Heute nutzt die rheinland-pfälzische Sparkassenorganisation den Gesamtkomplex Schloss Waldthausen für ihre Sparkassenakademie. Sie hat ein Zentrum für Bildung und Kommunikation geschaffen, in dem Lernen, Wohnen und Freizeit als Einheit erlebt werden.“
Nach unserer erlebnisreichen Rast führte uns der Weg dann über den Lennenbergturm (Gonsenheimer Wald) und Großen Sand (Mombach) ins Vereinslokal des „FVgg. 1903 Mainz-Mombach e.V.“. Dort schlossen wir bei gutem Essen, Trinken und bester Stimmung die Wanderung ab.
Text und Fotos: Bernhard Holzheuser
Hier sind alle Bilder zu sehen: