
Volleyball: Damen I – Erfolgreiche Regionalliga-Premiere
Autor: Stephan Thalmann
In ihrem ersten Jahr in der Regionalliga Südwest lassen die Damen I selten Zweifel am Klassenerhalt aufkommen!
Im Jubel vereint: So sah man die Gonsenheimer Volleyballerinnen in der vergangenen Saison häufig jubeln.
Nach dem überraschenden Aufstieg in die Regionalliga Südwest haben die Volleyball-Damen I ebenso überraschend souverän die Klasse gehalten. Im TGM-Echo spricht Trainer Daniel Schneider über den Saisonverlauf sowie die Gründe für die Stärke seines Teams und gibt einen Ausblick auf die kommende Runde.
TGM-Echo: Hallo Daniel, wie zufrieden bist du mit eurer ersten Regionalliga-Saison?
Daniel Schneider: Wir können rein sportlich betrachtet sehr zufrieden sein. Wir haben unser Ziel, den Klassenerhalt erreicht und hatten am Ende sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze, deutlich mehr als erwartet. Außerdem standen wir nicht einmal unter dem Strich. Gegen die Top drei haben wir deutlich verloren, in den direkten Duellen gegen die anderen Teams haben wir uns jeweils insgesamt durchgesetzt. Mit einem Sieg mehr wären wir sogar Fünfter geworden, mit realistischen Ergebnissen am letzten Spieltag Sechster. Aber auch Platz acht ist für uns super.
Wie hast du den Saisonverlauf erlebt?
Der Sprung von der Ober- in die Regionalliga ist groß. Wir wussten, dass Eigenfehler schneller bestraft werden und hatten vorher viel Respekt. Der Start war gut, wir hatten schnell zwei Punkte. Es war wichtig, nicht gleich nur auf den Deckel zu bekommen. Alle waren von Anfang an voll motiviert, auch weil wir wussten, dass 80 Prozent in keinem Spiel reichen würden und wir immer an unsere Leistungsgrenze gehen müssen. Vor der Saison hatten wir vereinbart, dass ein Wiederabstieg nicht schlimm wäre, weil schwer vorherzusagen war, wie gut die Liga ist. Spätestens nach der Hinrunde wussten wir, dass der Klassenerhalt absolut drin ist.
Am Ende musstet ihr doch länger zittern als zunächst gedacht. Wie habt ihr es geschafft, den Trend doch noch umzukehren?
Ich hatte eigentlich nie Bedenken, dass es nicht zum Klassenerhalt reichen könnte. Gegen Lebach wollten wir am vorletzten Spieltag das Hinspiel unbedingt kompensieren, weil wir wussten, dass wir die bessere Mannschaft sind. Dann haben wir zum richtigen Zeitpunkt unser bestes Spiel gezeigt. Ansonsten hätte es gegen Steinwenden noch eine Zitterpartie werden können. So aber wurde es ein lockeres Auslaufen.
Trotz allem gab es auch Negativerlebnisse...
Die beiden Negativhöhepunkte waren die schweren Verletzungen von Kerstin Hermes und Katrin Merfeld in der Rückrunde. Das hat uns sehr getroffen, besonders der Ausfall von Kerstin, unserer stärksten Außenangreiferin und Leistungsträgerin. In der Regionalliga ist das schwer auszugleichen. Durch diesen Ausfall hat sich auch die Hierarchie im Team geändert.
Das Team der Volleyball-Damen I in der Saison 2015/16: hinten, v. l.: Nadja Stötzner, Laura Rees, Sonja Schulz, Maia Schlitt, Sarah Schulz, Lena Moers, Nora Trinkner, Sinah Graffert, Trainer Daniel Schneider; vorne v. l.: Katrin Merfeld, Anke Ruetz, Kerstin Hermes, Martina Severin, Martika Baumert, Nadine Schmidt, Caroline Bode, Anja Kießling.
Hat sich der große Kader von 16 Spielerinnen bewährt?
Im Nachhinein hat er sich in der Rückrunde ausgezahlt: Als es personell enger wurde, hatten wir immer noch Alternativen. Aber ein etwas kleinerer Kader wäre vielleicht in der nächsten Saison doch besser, damit niemand mehr gestrichen werden muss.
Wie lauten nach dem letztlich doch souveränen Klassenerhalt die Ziele für nächste Saison?
Nächste Saison wollen wir den Klassenerhalt noch früher schaffen. Die Liga wird sich stark verändern: Es kommen zwei Aufsteiger aus Hessen dazu, es gibt keinen Drittliga-Absteiger. Deshalb wird die Regionalliga wohl insgesamt etwas schwächer.
Wie geht es jetzt weiter? Machst du als Trainer weiter?
Einige können erst im Sommer sagen, wohin es geht. Wir haben noch viele Fragezeichen und wenige fixe Zusagen. Bei Kerstin Hermes und Katrin Merfeld müssen wir abwarten, was die Ärzte sagen. Es wurde sogar von einem Ende der Volleyballkarriere gesprochen, was wir natürlich alle nicht hoffen.
Außerdem gibt es schon fünf Probetraining-Anfragen, auch aus höheren Ligen. Ich selbst denke immer von Jahr zu Jahr und habe mich nach Rücksprache mit allen Spielerinnen dazu entschieden, ein weiteres Jahr dranzuhängen, weil ich weiter Lust habe, diese Mannschaft in der Regionalliga zu trainieren. In einer Teamsitzung haben wir die Saison Revue passieren lassen, außerdem gab es einige Einzelgespräche. Jetzt gilt es, die Sommermonate und die Saisonvorbereitung zu planen.