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Die Variationen von Augenhöhe

Autor: Armin Conrad

Wer einen Taschenrechner zur Hand hat, kann es auf der DVL-Homepage schnell nachrechnen: Die Spieler der VSG Coburg-Grub sind im Schnitt 194,1 cm groß, die der TGM Gonsenheim 188,5 cm. Der Blick auf die Tabelle der zweiten Bundesliga Süd vor dem Spiel am Samstag um 18:00 Uhr in der Halle an der Weserstraße braucht keinen Taschenrechner. Coburg ist nach vier Spielen Erster, Mainz ist Achter. Soviel zu den verschiedenen Aspekten des Themas 'Augenhöhe'.

Wenn man sich über das letzte Heimspiel der Coburger gegen den letztjährigen Meister TSV Delitzsch informiert (3:1 für die VSG) und sich dabei die Begeisterung der über 1000 Zuschauer vorstellt, in der Halle, die die in Coburg "die Schmiede" genannt wird, der ahnt: Dieser Club hat etwas vor, dieses Team will am Ende der Saison ganz oben in der Tabelle der zweiten Bundesliga Süd stehen.

Coburg - der Name der 41000-Einwohner Stadt im nördlichen Franken ist unverbrüchlich mit einer der eindrucksvollsten Wortschöpfungen deutscher Gründlichkeit verbunden: HUK, Haftpflichtunterstützungskasse kraftfahrender Beamter. Haftpflichtunterstützungskasse kraftfahrender Beamter, Sprache gewordene behördliche Korrektheit - und: Man schafft sie nur selten zu Ende auszusprechen, bevor ein Angriffszug im Volleyball zu Ende ist. Gerade bei den Coburgern, weiß TGM-Trainer Franz Schaus, wird das so sein. Weil die "ihre Angriffe sehr schnell vortragen, auch über außen." Damit rechne er auch am Samstag in Mainz.

"Sie sind alle sehr große Spieler", die "sehr kompakt in Block und Angriff stehen." Die Statistik belegt es: 194,1 gegen 188,5 , das sind 5,6 cm Differenz. Schaus hat sich die Videos angesehen und versucht, seinen Spielern Vorschläge zu machen, wie der Gegner anzugehen ist. Aber der Trainer bleibt dabei. "Coburg ist überhaupt nicht leicht auszurechnen" und: "Bei Coburg macht jeder Spieler Punkte." Vielleicht wird es trotzdem – nach den zwei Fünf-Satz-Spielen gegen Leipzig und Freiburg, ein großer Kampf an der Weserstraße. Schaus: "Wir verkaufen uns so teuer wie möglich"

"Coburg ist mein persönlicher Meisterschaftsfavorit," ist TGM-Kapitän Manuel Lohmann überzeugt. Aber "wir haben bisher in eigener Halle gut gespielt" und wenn die Coburger "uns unterschätzen, werden wir das direkt ausnutzen und zuschlagen."

Erfreulich aus Gonsenheimer Sicht ist, dass Johannes Delinsky wieder trainiert und am Samstag dabei sein kann. Damit steht der gesamte Kader zur Verfügung. Es ist ein Spiel zu erwarten, bei dem der Aufsteiger aus Mainz erneut seine spielerischen und kämpferischen Grenzen ausloten muss.

Bei aller Volleyball-Begeisterung in der Stadt der HUK. Es werden nicht so sehr viele HSG-Fans den Weg nach Mainz finden. Michael Dehler, der VSG-Vorsitzende wusste schon Anfang der Woche: "In Eurer Halle darf man leider nicht trommeln." Man sieht, die Anwaltschreiben der Anwohner gegen den Sportlärm in Gonsenheim haben längst ihre Wirkung ins ferne Franken entfaltet. Man darf ein spannendes Spiel erwarten.