Autorin: Christiane Fechner
Moin Moin,
wir melden uns aus Norden/Ostfriesland (direkt neben Ottos rot-gelbem (das ist ein Zeichen!) Leuchtturm) von der Deutschen Seniorenmeisterschaft Ü45 Indiaca.
„Wir“, das sind Udo und Steffi („leicht“ lädiert durch den Fahrradsturz vor zwei Wochen und nur dank Antibiotikum, Voltaren, Bauchspritzen und Eisbeuteln überhaupt reisefähig), Rolf und Claudia (die unermüdliche Fahrerin – immerhin war eine Strecke 535 km lang), Christina (die ein Appartement ganz für sich alleine hatte) und Ulli und Christiane (die wie immer in letzter Minute erst Samstag früh anreisten).
Die ersteren verbrachten schon den Freitag bei allerschönstem Wetter in Norden:
- sie checkten den Austragungsort (eine wunderschöne nagelneue Halle mit guten Lichtverhältnissen, guten Luftverhältnissen (in den ersten 7 Stunden, dann wurde es stickig) und wunderbaren Toiletten)
- sie besorgten die Wettkampfunterlagen
- sie besichtigten die Seehundaufzuchtstation
- sie übten schon mal ihr Ballgefühl beim Minigolf
- Rolf testete die verschiedenen ostfriesischen Schnapssorten: Friesengeist, Matjesschnaps, Seehund weiblich und männlich, Corvit etc. (übrigens kommt der Doornkaat ursprünglich aus Norden, sieht man an der überdimensionalen Flasche am Ortseingang)
Der Einmarsch am nächsten Morgen geschah unter der Führung eines Spielmannszuges, der dann auch, wie sich das für Deutsche Meisterschaften gehört, die Nationalhymne spielte. Das fand auch die Bürgermeisterin (sie kam mit dem Fahrrad) toll, das hatte Norden in dieser Form nämlich auch noch nicht erlebt.
Und dann der Wettkampf – „Kampf“ trifft es ziemlich gut, denn die Ü 45 Damen traten als einzige Mannschaft nur mit vieren an, und da jeder gegen jeden 2 Gewinnsätze spielen musste, hatten wir so zwischen 9 und 19 Uhr 14 Sätze ohne Auswechseln (ging ja nicht) gespielt und waren ziemlich platt. Unser wichtigster Sieg war nach drei harten Sätzen der gegen Ober-Olm – auch wenn sie in der Gesamtplatzierung einen Rang besser abschlossen als wir. Unter Aufbietung aller Kräfte erzielten wir den 6. Platz (für Eingeweihte: Vorletzte, aber diese Position ist uns ziemlich gut vertraut ...). Sieger wurde, wie immer, Hausdülmen (die waren auch mit 8 Frauen angereist und sind im Durchschnitt 40 cm länger als wir!)
Am Abend verwöhnten uns die Nordener (die mit nur 20 unbeugsamen Friesen die ganze Veranstaltung einschließlich Kuchen backen, Salate machen, grillen etc. hervorragend und liebevoll gestemmt hatten) mit selbstgemachten Matjes nach Hausfrauenart und, wer das nicht mochte, mit Grillfleisch und –würsten und selbstgemachten Salaten. Das ganze genossen wir in ihrem Vereinsheim in gemütlicher Atmosphäre, umgeben von Pokalen zusammen mit den Ober-Olmern und den Gerthern und weiteren Schnäpsen.
Am nächsten Morgen waren bei den Frauen die Muskeln zwar etwas eingerostet (ein Mann aus Villmar schwor auf Pferdesalbe, er hatte einen Riesenpott dabei, aber soweit waren wir dann doch noch nicht ...), dafür waren die Männer Rolf und Ulli ja noch fit. Wieder als Außenseiter mit nur zwei Männern (es gab nur noch eine Mannschaft so, aber auch eine, die nur zu viert antraten (Malterdingen) und es bis zum 4. Platz schafften – Respekt!) in der Mannschaft waren wir zwar nicht sehr siegreich, absolvierten unsere Spiele aber mit viel Freude, Bewegung und Schweiß (gefühlte 5 ½ Liter – wir jeder einen, Steffi höchstens einen halben!). Außerdem hatten die Veranstalter Mitleid: es gab dieses mal zwei Gruppen und in der Vorrunde wurden nur 2 Sätze, nicht 2 Gewinnsätze gespielt, so dass es nicht ganz so anstrengend und lang wurde. Schließlich wartete auf viele noch eine wirklich lange Heimreise. Einziger Wermutstropfen: das Platzierungsspiel gegen Ober-Olm (ohne Worte ...) verloren wir 25:23. Wir wurden hier auch 6., aber immerhin von 9 Mannschaften. Sieger wurde die Mixed Mannschaft aus Wattenscheid
Fazit:
Es hat wieder viel Spaß gemacht.
Die Ü45er (und nicht nur bei uns) sind eine nette, unterhaltsame Truppe und gute Sportsleute mit viel Humor und Zusammenhalt.
Auch Verlieren ist ok, wenn die Spiele schön sind.
Steffi hat sich trotz meiner Unkerei im Vorfeld hervorragend geschlagen.
Für ein Spiel gegen Ober-Olm ist uns kein Weg zu weit.
Nächstes Jahr wollen wir mehr.
Feddersche fliesch!