Packender Auftritt zum Jahresende
Das weihnachtliche Motto "Last uns froh und munter sein" galt dabei im ersten Satz eher für Mutterstadt als für Gonsenheim, auch wenn die Mutterstädter Annahme zu Spielbeginn die Bälle fröhlich – für ihre Stellerin unerreichbar – in der Halle verteilte und die Mainzerinnen zunächst mit 4:0 in Führung gingen. Doch dann punkteten die Gäste stetig – weniger durch harte Angriffe als vielmehr durch Lobs – und machten im Gegenzug den Angreiferinnen der TGM durch ihren Doppel-, mitunter auf der Mittelposition auch Dreifachblock das Leben schwer. Der erste Durchgang ging dann auch mit 25:18 an die Gäste.
Im zweiten Durchgang spielten sich die Gastgeberinnen dann zwar eine scheinbar komfortable 7-Punkte-Führung heraus, verteilten dann jedoch reichlich Geschenke an das Team aus Mutterstadt, so dass diese wieder herankommen und sich auch diesen Satz nach einem hochdramatischen Finale mit Satzbällen auf beiden Seiten 27:25 sicherten. 0:2 – und das kurz vor Weihnachten: ein Desaster. Wer will denn schon mit einer Niederlage in die Weihnachtspause gehen? Wir nicht! , dachten sich wohl die Mainzerinnen und demonstrierten mit 25:12 im dritten Satz, sich nicht so ohne weiteres die Schokolade aus dem Weihnachtskalender klauen lassen zu wollen.
Und waren bis zu diesem Zeitpunkt schon viele spektakuläre Angriffe auf beiden Seiten zu sehen gewesen und hatten beide Abwehrriegel – allen voran die Liberas beider Teams – zahlreiche, fast unglaubliche Abwehraktionen gezeigt (siehe etwaige Löcher und Dellen im Hallenboden), steigerten sich die Teams im vierten Satz – ganz ohne Glühwein – geradezu in einem (Spiel)Rausch. Die Lautstärke der Zuschauer steigerte sich noch einmal mal um einige Dezibel (so viel noch mal zum Thema "besinnlich") und trug so sein Scherflein bei in einem bis zum Finale heiß umkämpften Satz, der mit 25:23 zugunsten der Gastgeberinnen ausfiel.
Tie-Break also – der erste in dieser Saison für die Gonsenheimerinnen. Eine ungewohnte Situation, verbunden mit der Frage: Können wir Tie-Break? Nun, zunächst einmal nicht. Dank einiger Unkonzentriertheit lagen die Mainzerinnen zu Beginn 1:4 zurück. Bei einem Satz, der bei 15 Punkten endet, schon mal ein enormes Päckchen. Doch diese Art Geschenk verteilen wollte die Mannschaft von Trainer Daniel auf gar keinen Fall und kämpfte sich heran. Beim Stand von 7:8 wechselten die Teams die Seiten, und damit spielten die Gastgeberinnen wieder direkt vor der eigenen "Fankurve".
Was folgte, war ein grandioser Endspurt der TGM Mainz-Gonsenheim. Sie ließ keinen einzigen Punkt der Mutterstädter mehr zu und machte den Sack mit 15:8 zu und sicherte sich dem 3:2-Sieg im letzten Spiel des Jahres. Damit dürften dann wohl jene enttäuscht worden sein, die – mehr oder weniger heimlich – auf ein "Geschenk" vonseiten der TGM in Form einer Niederlage gehofft haben mögen. Mit einer Ausbeute von zwei der drei möglichen Punkte ist das Team genau einen Punkt unter dem Maximalergebnis geblieben. Durchaus verschmerzbar bei einem derart selten schönen Spiel. Das Stolpern übrigens überließen die Mainzerinnen dann lieber anderen...
Den passenden Glühwein zum Rausch genoss die Mannschaft dann hinterher beim gemeinsamen Besuch des Mainzer Weihnachtsmarktes.