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Volleyball Damen I - Begegnung auf Augenhöhe

Die TGM-Volleyballerinnen drehen Partie gegen den SV Steinwenden.

Autorin: Katja Klenz

Mainz, 7. Februar 2015. Tabellenerster gegen Tabellenzweiter. Das klingt nach echtem Spitzenspiel – und was die Spielerinnen der beiden handlungstragenden Volleyballmannschaften den zahlreich in der Halle erschienenen Zuschauern boten, war dann auch ein echter Volleyball-Krimi.


Dabei schien nach dem ersten Satz das Ergebnis schon vorhersehbar. Mit 25:13 sicherten sich die Gastgeberinnen vor allem Dank starker Aufschläge und aggressiver Angriffe den ersten Durchgang.  Eine echte Hausnummer. Auch im zweiten Satz ließen die Gastgeberinnen keinen Zweifel daran, als Sieger vom Spielfeld gehen und die Tabellenspitze erobern zu wollen. Zwar gestaltete sich Satz zwei etwas ausgeglichener als der erste Durchgang, doch erneut machten die starken Aufschläge und aggressiven Angriffe vor allem der Steinwendener Hauptangreiferin Bettina Gabriel den Unterschied. Zudem unterliefen den Gästen einige technische Fehler. Auch Satz zwei ging – jedoch etwas weniger deutlich – mit 25:19 an den Tabellenzweiten. Trainer Daniel hatte zu diesem Zeitpunkt nahezu alle Wechseloptionen gezogen und die Annahme mehrfach "umgebaut".
 
Sollte das also schon die Vorentscheidung sein? Mitnichten, auch wenn die zahlreichen Zuschauer genau dies wohl erwarteten! Doch die Mainzerinnen, denen der Kampfgeist zu keiner Zeit der ersten beiden Sätze verloren gegangen war, warfen im dritten Satz alles in die Waagschale und vollbrachten – siehe da – ein kleines Volleyballwunder. Die eigenen Aufschläge wurden deutlich aggressiver  und setzten nun wiederum die Gastgeberinnen unter Druck. Vor allem der eigene Angriff war auch dank einer nun verbesserten Annahme effektiver, ebenso zeigt nun der Mainzer Block seine Stärke und ließ viel seltener gegnerische Angriffe durch. Kamen diese doch durch, hatte die Abwehr regelmäßig noch die Hand drunter und wehrte einige echte Hammerangriffe der Steinwendener Hauptangreiferin ab, die nun noch öfter zum Einsatz kam als noch in den ersten beiden Sätzen. Die Mainzerinnen bejubelten jeden einzelnen Punkt als handele es sich um einen Satzball. Zwischenzeitlich führten sie mit vier Punkten, mussten jedoch den Ausgleich zum 18:18 hinnehmen. Beim Stand von 19:19 wechselte der Trainer dann Nadja Stötzner zum Aufschlag für eine Mittelblockerin ein – ein Glücksgriff – 6 starke Angaben und 2 super Abwehraktionen später war der 25:19-Satzgewinn perfekt.

Spätestens im vierten Durchgang waren die Mainzerinnen mitten drin im Spiel, agierten immer selbstbewusster und Steinwenden fiel immer weniger ein, um die Dominanz der ersten beiden Sätze wieder herzustellen. Im Gegenteil: Hatten sich im dritten Satz bereits Fehler bei den bis dahin nahezu fehlerfrei spielenden Gastgeberinnen eingeschlichen, häuften sich diese nun. Mainz hingegen reduzierte die eigene Fehlerquote weiter und punktete auch dank des variantenreicheren Zuspiels und Angriffs. Das Spiel war nun eine Partie auf Augenhöhe. Nach einer erneuten Aufschlagserie - dieses Mal durch Außenangreiferin Nora Trinkner, nutzte die TGM den ersten Satzball zum 25:20. Das Team feierte den Ausgleich, als hätten sie die Partie gerade gewonnen. Doch bei solch einem furiosen Comeback und nun egalisierten 0:2-Rückstand verständlich. Und ein gutes Omen für den entscheidenden Tiebreak.

Was zu Satzbeginn noch ausgeglichen begann, war beim Seitenwechsel bereits eine Vier-Punkte-Führung für die TGM (8:4). Den Mainzerinnen gelangen auf einmal alle Spielzüge, während die Gastgeberinnen – nun gehörig unter Druck – ihre Fehlerquote noch einmal erhöhten. Zudem entschärfte Libera Sonja Stabel reihenweise krachende Steinwendener Angriffe. Drei Punkte gönnten die Gäste dem Gegner noch, dann beendeten sie mit 15:7 auch den fünften Satz, drehten so das Spiel und machten aus der drohenden, deutlichen Niederlage einen bejubelten 3:2-Sieg.

Beide Teams setzten übrigens den "Schlagabtausch" auch noch unter der Dusche fort. Die Teams lieferten sich einen Gesangswettbewerb unter der Dusche, der seinen Höhepunkt in einem gemeinsam geschmetterten "Marmor, Stein und Eisen bricht" fand und letztendlich unentschieden endete.

Gegner im nächsten Spiel ist dann Germersheim. Bei der Wahl des Spielballes sollte es dieses Mal keine "Verwirrungen" geben.