
Die erste Damenmannschaft hat die Startschwierigkeiten überwunden
Autor: Katja Klenz
Die neue erste Damenmannschaft der TGM Gonsenheim ist angekommen – und zwar im doppelten Sinne. Nicht nur fühlt sich die Mannschaft nach ihrem Wechsel vom MTV 1817 zur TGM sehr gut aufgehoben im neuen Verein. Auch in der Landesliga, in die das Team in der vergangenen Saison aufgestiegen war, sind erste Erfolge zu verzeichnen. Der Vereinswechsel war für die Spielerinnen wichtig. Als letzte noch im Ligabetrieb aktive Mannschaft im alten Verein ohne Aussicht auf jugendliche Verstärkung war sie auf der Suche nach einem Verein mit einer Volleyballabteilung, in der nicht nur großer Wert auf Jugendarbeit gelegt wird, sondern auch der Austausch mit den anderen Damen- und Herrenmannschaften möglich ist. Ihre neue Heimat fanden die Spielerinnen im Sommer dieses Jahres bei der TGM Gonsenheim, wo sie sich von Anfang an sehr wohl fühlten. Gleich im September nahmen die Damen gemeinsam mit der zweiten Herrenmannschaft der TGM am Saison-Vorbereitungsturnier in Bad Homburg teil.
Trotz der mit einem fünften Platz durchaus erfolgreichen Teilnahme am gut besetzten Turnier missglückte jedoch zunächst der Start in der höheren Spielklasse. Nach einer tadellosen Saison 2009/2010 noch für den alten Verein MTV 1817 in der rheinhessischen Verbandsliga mit insgesamt nur drei verlorenen Sätzen in 16 Partien und dem ohne Spielverlust völlig ungefährdeten Aufstieg in die Landesliga kam die Ernüchterung: Die neue erste Damenmannschaft des TGM Gonsenheim eröffnete ihre Saison 2010/2011 zunächst mit zwei Niederlagen.
Das erste Pflichtspiel vor heimischem Publikum in der neuen Spielstätte an der Weserstraße gegen die Spielerinnen des VC Neuwied´77 II fiel mit 0:3 enttäuschend deutlich aus. Mögliche Gründe waren die mit dem Vereinswechsel verbundene neue und ungewohnte Halle, ein zu großer Respekt vor der höheren Liga und mangelndes Selbstvertrauen. Die Spielerinnen fanden kaum ins Spiel und schenkten den Gegnerinnen durch wenig druckvolle Aufschläge, zahlreiche Fehler in der Annahme und im Block sowie einen zu harmlosen Angriff den Sieg. Entsprechend geknickte Stimmung herrschte hinterher in der Mannschaft. Das zweite Spiel, auswärts gegen den SC Wierschem, musste zwar ebenfalls mit 1:3 abgegeben werden. Jedoch machten eine deutlich verbesserte Annahme und Abwehr, eine größere Durchschlagskraft im Angriff und ein ebenfalls effektiverer Block den Spielerinnen deutlich, dass mehr drin ist. Vor allem: Trotz der Niederlage stieg das Selbstbewusstsein.
Grund für die Steigerung ist sicherlich auch die Tatsache, dass das Trainerteam Annette und Tammy seit einiger Zeit von Thomas Neumann unterstützt wird. Dank dieser geballten Trainerkompetenz profitieren die Spielerinnen sowohl von abwechslungsreichen und spezifischen Übungseinheiten als auch vom mentalen Aufbautraining speziell durch Thomas. Mit neu gewonnener Selbstsicherheit traten sie dann bei ihrem dritten Saisonspiel in eigener Halle dem SC Mutterstadt gegenüber, zu diesem Zeitpunkt Tabellenzweiter. Und dieses Spiel entschieden die Damen mit 3:1 für sich. Die beiden ersten Sätze gingen klar an die Mainzerinnen, der dritte hingegen aufgrund einer Schwächephase in der Annahme und weiteren eigenen, unnötigen Fehlern an die Gegnerinnen. Im vierten, äußerst hart umkämpften Satz behielten die Gonsenheimerinnen die Nerven: Sie holten sechs Punkte Rückstand auf, wehrten drei Satzbälle ab und verwandelten dann den ersten eigenen Matchball. Geradezu erlöst feierten sie ihren ersten Sieg in der Landesliga.
Und dieser Sieg gab weiterhin Auftrieb. In der darauffolgenden Woche stand das Lokalderby gegen die Damenmannschaft der TSG Bretzenheim II an. Die Gastgeberinnen aus Bretzenheim, die selbst noch kein Spiel gewinnen konnten, sahen sich im Vergleich zum ersten Auftreten wie verwandelt spielenden Gonsenheimerinnen gegenüber. Diese boten insgesamt eine – bis auf eine wacklige Phase im zweiten Satz – konzentrierte Leistung. Bretzenheim hatte keine Chance und der 3:0 Sieg der TGM Gonsenheim war hochverdient.
Mit dem zweiten Sieg im vierten Spiel haben die Spielerinnen gezeigt, dass sie auch Dank ihrer enormen Leistungssteigerung nun in der Landesliga „angekommen“ sind – und vor allem, dass sie dort auch bestehen können. Vom letzten Platz in der Tabelle haben sich die Damen nun mit 4:4 Punkten ins Mittelfeld auf den fünften Rang hochgekämpft. Im kommenden Spiel Mitte November gegen den VBC Kaiserslautern, aktuell Zweiter der Tabelle, können sie dann nicht nur beweisen, dass sie sich in dieser Klasse behaupten können, sondern dass sie zu den starken Teams in der Liga gehören. Als Gegnerinnen warten in der Hinrunde außerdem noch die Mannschaften des TV Vallendar und des TV Lützel, die beide derzeit hinter den Gonsenheimerinnen in der Tabelle stehen. Letzter Gegner in der Hinrunde ist dann der SV Steinwenden, momentan Tabellenvierter.
Und für diese Begegnungen arbeiten Trainer und Spielerinnen außer an stärkeren Nerven vor allem an Annahme und Feldabwehr sowie an der Effektivität des Angriffs. Für die Aufstellungen in den kommenden Spielen kann das Trainerteam jedenfalls weiter aus dem Vollen schöpfen. So fehlt zwar Simone Friederich (Zuspiel), die sich um ihren Nachwuchs kümmert, aber mit den Neuzugängen Lisa Stock (Mitte) und Sonja Schulz (Außen) sind derzeit 14 Spielerinnen einsatzbereit: Eva-Tamara (Tammy) Adam-Schupritt und Sonja Biorac (Zuspiel), Theresa Gniewosz, Katja Klenz und Katharina (Ina) Thomas (Mitte), Stefanie (Steffi) Retzmann und Denise Graf (Diagonal), Kerstin Hermes, Annette von Wilckens, Sabrina (Bike) Baic und Mareike Wantia (Außen) und Rahel Human (Libera).
Ergänzend zu den vielen Veränderungen - wie Verein und Heimspielhalle – haben die Damen außerdem noch einen neuen Sponsor gefunden. Die Trikots spendierte Stefan Baic, Inhaber von Feldenkrais-Kronberg. Er demonstrierte den Spielerinnen auch in einer kleinen Probestunde die Feldenkrais-Methode, die Wege zur Entspannung, Rehabilitation, Kraft und inneren Stärke zeigen soll. Das sollte doch ein gutes Omen für eine erfolgreiche Saison sein!