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Allen Widrigkeiten getrotzt ...

Autorin: Katja Klenz

Die erste Damenmannschaft gewinnt auch mit einem geschrumpften Kader ihr zweites Saisonspiel.

Mainz, 9. Oktober 2011. Am Sonntag startete die erste Damenmannschaft der TGM Gonsenheim in ihr erstes Heimspiel der aktuellen Volleyballsaison. Nach dem Auswärtsspiel gegen die Landesauswahl am 18. September empfingen die Mainzerinnen also in der Halle in der Weserstraße die Spielerinnen des TV Valendar, gegen die sie in der vergangenen Saison das Hin- und Rückspiel gewonnen hatten.

Die Vorbereitung auf die Saison und auch die Testspiele waren erfolgreich gelaufen. Durch das Trainingslager Mitte September waren die Spielerinnen physisch und psychisch bestens gerüstet und hatten das erste Saisonspiel gegen den Landeskader gewonnen. Zudem war die Mannschaft beim Rheinland-Pfalz-Pokalfinale zwar nicht siegreich, zeigte aber eine vielversprechende Leistung. Eigentlich kein Grund, dem ersten Heimspiel mit Bangen entgegen zu sehen.

Dass Trainer und Team es dennoch taten, war dem durch vielfältige Widrigkeiten stark dezimierten Kader geschuldet: Die zwei Mittelspielerinnen Theresa und Katja laborieren derzeit an ihren Schulterverletzungen, die letzte, verbleibende Mittelangreiferin Ina musste wegen Krankheit kurzfristig absagen, mit Kerstin im Außenangriff und Sonja als Zuspielerin fehlten zwei weitere, wichtige Spielerinnen. Zu allem Überfluss hatten sich Mareike (Außen) und Sonja S. (Außen und als Ersatz für die derzeit verletzten Mitten vorgesehen) im Pokalspiel verletzt und für Neuzugang Melle fehlte noch der Pass für die Spielberechtigung.

In der Konsequenz standen Trainer Thomas bei einem Kader von eigentlich 15 Volleyballerinnen nur sechs gesunde Kräfte zur Verfügung: Rahel (Zuspiel), Denise (Diagonal), Steffi (Diagonal), Annette (Außen, jedoch derzeit Mitte), Klaudi (Libera) sowie Sabrina (Außen), die nach einem sechsmonatigen Auslandsaufenthalt erst kürzlich das Training wieder aufgenommen hatte. Aufgestockt wurde diese Rumpfmannschaft durch die gesundheitlich angeschlagene Zuspielerin Tammy und die trotz der Verletzung halbwegs spielfähigen Sonja S., Mareike und Katja. Optimale Voraussetzungen sehen anders aus.

Aber auch der Gegner hatte aufgrund der Ferienzeit Schwierigkeiten gehabt, ein schlagkräftiges Team aufzustellen und war mit lediglich acht Spielerinnen gegen die personell geschwächten, aber hoch motivierten Gonsenheimerinnen angereist. Im ersten Satz traten die Gastgeberinnen ob der völlig ungewohnt zusammengesetzten Mannschaft anfangs zwar etwas nervös auf, konnten den Satz aber ungefährdet mit 25:12 gewinnen. Dank einiger Aufschlagsserien, der schwachen Annahme der Gegnerinnen und eigener starker Blockaktionen gewannen sie auch Durchgang zwei klar mit 25:14.

Im dritten Satz brachen die Mainzerinnen dann jedoch ein. Die Gegnerinnen hatten sich inzwischen auf ihr Spiel eingestellt und der Mainzer Angriff fand deutlich seltener die Lücke im Block. Auch die Abwehr des TV Vallendar holte erfolgreich Ball um Ball. Die Mainzerinnen fanden kein Mittel mehr und es machte sich nun bemerkbar, dass zeitweise drei verletzte oder angeschlagene Spielerinnen gleichzeitig auf dem Feld standen. Folgerichtig ging der dritte Satz mit 23:25 an die Gäste.

Vor dem vierten Satz gelang es Trainer Thomas, das Stimmungstief seines Teams durch Ruhe und klare Ansagen zu vertreiben. Dank eines variantenreicheren Angriffs, erneut guter Blockaktionen und einer wacheren Abwehr brachten die Mainzerinnen diesen Durchgang mit 25:17 nach Hause. Hilfreich dabei war sicher auch die Tatsache, dass es den Zuspielerinnen gelang, trotz einer fehlenden zweiten Mittelangreiferin den gegnerischen Block zu irritieren. Bis zum Schluss blieb den Gästen scheinbar verborgen, dass sich die zweite Mitte (aufgrund der Schulterverletzung) lediglich aufs Blocken beschränkte und Angriffe nur antäuschte: Ihre Mittelblockerin sprang bei den Scheinattacken immer wieder ins Leere. Auch das Ass, das sie bei einem der verletzten Schulter geschuldeten Aufschlag von unten hinnehmen mussten, dürfte sich kaum positiv auf die Moral des TVV ausgewirkt haben.

Die Gonsenheimerinnen hingegen zeigten eine moralische Meisterleistung und wurden dafür belohnt. Der Trainer war trotz einiger Schwächen hoch zufrieden und ebenso erleichtert über den ersten Sieg im ersten Saisonspiel wie die Spielrinnen selbst. Für die kommende Auswärtsbegegnung gegen Mutterstadt besteht Hoffnung, auf einen etwas größeren und gesünderen Kader zugreifen zu können.