Sieg auf der Baustelle / Hart erkämpfter Heimerfolg
Autorin: Katja Klenz
Den ersten Volleyballdamen der TGM gelingt der Doppelsieg / Steigerungspotential vorhanden.
Am vergangen Wochenende musste die Mannschaft von Trainer Thomas gleich zwei Mal antreten: am Samstagnachmittag auswärts beim Nachholspiel gegen den TV Rülzheim und am Sonntagvormittag dann zu Hause – allerdings nicht in der gewohnten Heimhalle in der Weserstraße – gegen den SV Haag. In beiden Spielen lag die Favoritenrolle bei den Gonsenheimerinnen, da beide Gegner erst in dieser Saison aus der Verbands- in die Landesliga aufgestiegen waren.
Bei der Ankunft in Rülzheim bot sich den Mainzerinnen zunächst ein ziemlich ungewöhnliches Bild. Bauzäune ersetzten die Hallenwand in Richtung Umkleidekabinen und eine feine Staubschicht bedeckte den Boden. Dieser wurde zwar vor dem Spiel noch stellenweise sporadisch gewischt, dennoch lag Staub in der Luft und auf dem Spielparkett.
Diese Umstände können aber kaum verantwortlich gemacht werden für den schlechten Start, den die Anfangsaufstellung der Gonsenheimerinnen erwischte. Das Team agierte unsicher und zeigte eine hohe Fehlerquote. So lag der TV Rülzheim schnell in Führung. Mitte des Satzes versuchte der Trainer noch vergeblich, den Satzverlust durch einen Vierfach-Wechsel zu verhindern. Die Mainzerinnen konnten zwar noch einige Punkte aufholen, letztendlich verbuchten die Rülzheimerinnen jedoch diesen Durchgang deutlich mit 25:18 für sich. Als wenig hilfreich erwiesen sich in diesem ersten Satz wie auch in den folgenden Sätzen einige sehr umstrittene Entscheidungen des Schiedsgerichtes hinsichtlich technischer Fehler sowie Fehlentscheidungen an der Linie.
In Satz
zwei fingen sich die Gonsenheimerinnen jedoch, bissen sich in das Spiel und
zeigten zumindest teilweise ihre Klasse. Sie gewannen diesen Durchgang mit
25:18 und der Funke schien nun auf alle Spielerinnen übergesprungen zu sein.
Sie nahmen die gewonnene Spielstärke und Sicherheit mit in die Sätze drei und
vier, die sie jeweils deutlich mit 25:13 und 25:9 gewannen und feierten ihren
Sieg auf der Baustelle.
Schon am Sonntagvormittag mussten die Damen dann erneut ran. Auch hier erwischten die Gastgeberinnen den schlechteren Start. Dass der Gegner, der TV Haag, und dessen Spielweise völlig unbekannt waren, schien die Gonsenheimer Damen zu lähmen. Wie am Vortag zeigten sie im ersten Satz eine Leistung, die ihre mögliche Spielstärke in keiner Weise widerspiegelte. Sie agierten teilweise hektisch und unsicher. Die Annahme fand viel zu selten direkt zur Stellerin, die Pässe fielen entsprechend variantenarm aus, der Angriff agierte ebenso glück- und erfolglos wie der Block.
Nach dem Eindruck des Vortages beschlich Team und Trainer eine gewisse Ratlosigkeit, woher dieser immer wiederkehrende eher psychisch als physisch begründete Einbruch rührt. Die Gastgeberinnen kämpften eher gegen sich selbst als gegen den zwar abwehrstarken, aber nicht übermäßig druckvollen Gegner und mussten sich im ersten Durchgang mit 23:25 geschlagen geben. Ähnlich wie am Vortag verunsicherten einige unverständliche Entscheidungen des ersten Schiedsrichters hinsichtlich angeblicher technischer Fehler beim oberen Zuspiel im gesamten Spiel die Stellerinnen auf beiden Seiten.
Der zweite Satz brachte nach einigen Auswechslungen zwar Besserung ins Spiel des Gonsenheimer Teams. Dank einer besseren Annahme konnten sie das Angriffspiel variabler gestalten, scheiterten jedoch immer wieder an der schnellen Abwehr der Spielerinnen des SV Haag. Sie fanden selten die Lücken, waren im Gegenzug in der eigenen Abwehr oft zu unpräzise und konnten sich nicht entscheidend absetzen. Dennoch gewannen die Mainzerinnen den zweiten Satz nachdem einen gegenerischen Satzball abwehren konnten durch eine kämpferische Leistung mit 28:26. Der dritte Durchgang war ein Spiegelbild des zweiten und ging ebenfalls mit 25:23 an die Heimmannschaft.
Doch auch die 2:1-Führung führte rätselhafterweise nicht zu mehr Selbstvertrauen für den nächsten Durchgang. Trotz der individuellen Überlegenheit war auch der vierte Satz keine eindeutige Angelegenheit. Kämpferische, schöne und erfolgreiche Spielzüge wurden immer wieder abgelöst von vermeidbaren Fehlern. Dennoch wurden die Gegnerinnen und deren Angriffe besser unter Kontrolle gebracht und die eigenen Aktionen effektiver und präziser. Nach dem Satz- und Spielball zum 25:20 und somit 3:1 Erfolg war daher bei allen den Spielerinnen auf dem Feld und den mit Inbrunst anfeuernden Spielerinnen am Spielfeldrand die Erleichterung groß.
Mit vier Siegen und einer Niederlage rangieren die Volleyballerinen der ersten Damenmannschaft nun auf dem vierten Platz der Tabelle, womit das bisherige Ergebnis im Vergleich zur vergangenen Saison deutlich besser ausfällt. Zudem baute die Mannschaft eine kleine Serie aus: Alle vier bisher gewonnen Spiele gingen jeweils mit einem 3:1 aus. Für das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den Tabellenersten SV Steinwenden wollen Mannschaft und Trainer ein Konzept finden, von Beginn an mit Freude am Spiel und Vertrauen in das eigene Können aufzutreten. Vielleicht hilft dabei der Gedanke, in dieser Begegnung nicht als Favorit anzutreten, aber mit dem Willen, den Gästen ordentlich Druck zu machen. Denn nach wie vor gilt: Steigerungspotential ist vorhanden.
Es kämpften, feuerten an und siegten: Rahel, Sonja B., Tammy (Zuspiel); Annette, Ina, Katja (Mitte); Denise, Steffi (Diagonal); Kerstin, Melle, Sabrina, Sonja S. (Außen), Klaudi (Libera).
Nächstes Heimspiel: 30. Oktober 2011, 10:00 Uhr, Sporthalle Weserstraße - Rektor-Forestier-Str. 2, Mainz-Gonsenheim