Großartige Aufholjagd
Autorin: Katja Klenz
Die erste Volleyball-Damenmannschaft der TGM Gonsenheim zeigt gegen den Tabellenführer SV Steinwenden ihre bisher beste Saisonleistung und kommt nach 0:2 Sätzen grandios ins Spiel zurück.
Mainz, 31. Oktober. Am vergangenen Sonntag waren die Spielerinnen dankbar für die Stunde mehr Schlaf durch die Zeitumstellung. Wegen des Pokalspiels der Herren am Nachmittag war ihre Partie auf zehn Uhr morgens vorgezogen und so startete bereits um 8:15 Uhr für die Spielerinnen der Tag in der Heimspielhalle in der Weserstraße. Gegner an diesem Morgen war die Mannschaft des SV Steinwenden, ungeschlagener Tabellenführer in der Landesliga und das Spiel gestaltete sich als bisher spannendstes für beide Teams.
Von Beginn setzte Trainer Thomas darauf, seine Spielerinnen mental auf die eigenen Stärken zu fokussieren. Die Mainzerinnen haben in dieser Saison erst ein Spiel verloren, jedoch galten die Gäste, die zwei ehemalige Regionalspielerinnen des TSV Speyer in ihren Reihen und bislang erst drei Sätze verloren haben, als sehr durchschlagkräftig im Angriff. Auch wenn der eigene Kader aufgrund von Krankheit und Verletzung immer noch einige Lücken vor allem auf der Mitte-Position aufweist, traten die Gastgeberinnen von Beginn an als kompaktes Team auf.
Zwar erwischten die TGM-Damen den schlechteren Start, zeigten sich jedoch deutlich couragierter und vor allem im Angriff ideenreicher als in den vergangenen Spielen. Block und Abwehr waren von Beginn an bemüht, den Gegner sich erst gar nicht entfalten zu lassen und dessen druckvollen Attacken zu entschärfen. Da das jedoch nicht durchgängig gelang, mussten die Gastgeberinnen den Satz mit 25:27 abgeben. Auch im zweiten Satz war das Spiel ausgeglichen und geprägt durch erfolgreiche Angriff- und Abwehraktionen auf beiden Seiten. Die Mainzerinnen agierten auf Augenhöhe mit dem Favoriten, konnten jedoch auch diesen Satz nicht für sich verbuchen – 22:25 lautet das Ergebnis ihrer Sicht.
Bei diesem Angriff der Gonsenheimerinnen, sprang der
Steinwendener Block vergeblich.
Im dritten Durchgang sah es dann beim Stand von 11:18 nach einem klaren Erfolg für den Tabellenführer aus. Steinwenden setzte die Gonsenheimerinnen mit gut platzierten Aufschlägen unter Druck und auch die Außenangreiferin und ehemalige Regionalspielerin auf Seiten der Gäste setzte ihr ganzes Können ein. Doch dann entdeckten die Mainzerinnen ihr „Kampf-Gen“ und drehten auch dank einer Aufschlagserie diesen verloren geglaubten Satz. Mit variablem Angriffspiel, einigen guten Blockaktionen und einer stabilen Abwehr verbuchten sie Punkt um Punkt. Die Mannschaft wuchs geradezu über sich hinaus und brachte den Satz mit 27:25 siegreich nach Hause.
Diesen Satzgewinn feierten die Spielerinnen gebührend, da dem SV Steinwenden der Ärger über den verpassten schnellen Sieg anzumerken war. Und es sollte für sie noch ärger kommen. Im vierten Satz legten die Mainzerinnen mit 8:0 vor, ehe sich die Gegnerinnen fingen und dagegen hielten. Bis kurz vor Schluss hielten die Mainzerinnen einen Fünf-Punkte-Vorsprung, machten es aber noch einmal spannend, ehe sie auch diesen Durchgang mit 25:23 gewannen.
Das Team selbst konnte kaum glauben, so grandios ins Spiel zurück gefunden zu haben. Eine tragende Rolle hierbei spielte Außenangreiferin Sonja Schulz, die insgesamt 19 Punkte beisteuerte. Nun musste der Tiebreak entscheiden und hier wiederum starteten die Gäste erfolgreicher. Die Angriffe waren wieder präziser und die Mainzerinnen beraubten sich leider durch einige unglückliche Aktionen ihrer größten Chancen. Erst beim Stand von 2:8 fing sich die Mannschaft und zeigte erneut ihren Kampfgeist. Dennoch konnte der Rückstand nicht mehr aufgeholt werden.
Trainer Thomas zeigte sich nach dem Spiel überzeugt, die bisher beste Saisonleistung seines Teams gesehen zu haben. Er zollte seinen Spielerinnen Respekt, nach 0:2-Sätzen und einem 11:18-Rückstand im dritten Satz noch so furios ins Spiel zurück gekommen zu sein und die Gegner unter Druck gesetzt zu haben. „Die Einstellung hat genauso gestimmt, wie die Moral und die Stimmung“, so Thomas. Er lobte das geschlossene Auftreten des Teams und die spielerische Qualität über weite Strecken der Partie. Dass der Sieg letztendlich knapp verpasst wurde – der SV Steinwenden machte gerade mal sieben Punkte mehr als die TGM –, war fast zweitrangig, zumal die Damen weiterhin auf Platz vier in der Tabelle der Landesliga rangieren.
Die Geschlossenheit der Mannschaft zeigte auch auf eine andere Art: Neben den elf für die Begegnung nominierten Spielerinnen Sabrina, Kerstin, Melle, Sonja S. (Außen); Annette, Katja (Mitte), Denise, Steffi (Diagonal), Tammy, Sonja B. (Zuspiel), Klaudi (Libera) komplettierten die verletzten und pausierenden Spielerinnen Mareike, Lisa (Außen) Theresa und Ina (Mitte) sowie Rahel (Zuspiel) auf der Zuschauertribüne das Team.