Gewackelt, gekämpft, gesiegt!
Autorin: Katja Klenz
Die erste Damenmannschaft stemmt sich gegen eine klare Niederlage und dreht eine fast verlorene Partie.
Mainz, 27. November 2011. Am Sonntagmittag führte die Reise der Volleyballerinnen der ersten Mannschaft der TGM Gonsenheim Richtung Koblenz. Der Gegner hieß DJK Andernach und war noch gänzlich unbekannt. Die Gastgeberinnen rangierten in der Tabelle zu diesem Zeitpunkt punktgleich auf Rang sechs direkt hinter dem Mainzer Team. Angesicht dieser Ausgangslage musste ein Sieg der Gonsenheimerinnen her, um sich in der oberen Tabellenhälfte zu behaupten.
Die Mainzerinnen legten jedoch einen kompletten Fehlstart hin und lagen schon nach wenigen Minuten mit 0:8 zurück. Die eigenen Angriffen fielen nahezu wirkungslos aus, Abwehr und Sicherung wackelten beträchtlich. Zwischenzeitlich bauten die Gastgeber den Vorsprung sogar auf zehn Punkte aus. Die Gäste fanden einfach nicht ins Spiel und der Satz ging mit 25:17 deutlich an die DJK Andernach. Im zweiten Durchgang agierten die Mainzerinnen dann zunächst sicherer und erfolgreicher und lagen mit 18:13 bzw. 22:16 klar vorn, ehe sie beim 24:19 die mehrfache Chance zum Satzausgleich hatten. Doch plötzlich brachen sie ein und der Gegner holte Punkt um Punkt, hatte selbst Satzball beim 24:25 aus Sicht der Gonsenheimerinnen. Dieser konnte jedoch abgewehrt werden und beide Teams lieferten sich einen nervenzehrenden Kampf, den die Gastgeberinnen schließlich mit 31:29 gewannen.
Zu Beginn des dritten Satzes schienen die Spielerinnen der TGM Gonsenheim bereits geschlagen. Mit 0:2 Sätzen lagen sie zurück und die Heimmannschaft ging zunächst mit 10:5 und dann mit 15:7 in Führung. Wie bereits zu Beginn des Spiels forderte der Trainer "mehr Mut im Angriff" und mehr Leidenschaft und verlieh dieser Forderung Nachdruck mit der nicht ganz so eleganten Formulierung, sich ein gewisses Körperteil aufzureißen. Er bezog sich damit ebenso auf die sechs Feldspielerinnen wie auf die Auswechselspielerinnen in ihren Anfeuerungsaktionen und fand endlich Gehör beim Team, dass sich einig darin war: "So wollen wir hier nicht verlieren." Tatsächlich bäumte sich die Mannschaft noch einmal auf und stemmte sich gegen die fast sichere Niederlage. Mit einer Aufschlagserie, erfolgreichen Attacken, einer keinen Ball verloren gebenden Abwehr und den frenetisch anfeuernden Spielerinnen am Spielfeldrand schoben sie sich auf 15:15 heran und gingen sogar erstmals in diesem Satz in Führung. Nach einem Zwischenstand von 22:22 wendeten die Mainzerinnen schließlich mit einem knappen 25:23 eine klare 0:3-Klatsche ab.
Die Leidenschaft und das verbesserte, mutigere Spiel trugen sie auch in den vierten Durchgang, den sie mit 25:18 deutlich gewannen. Zu diesem Zeitpunkt übertönten die Gäste längst die zahlenmäßig überlegenen Anhänger der DJK Andernach. Das Spiel musste nach dem 2:2 Satzausgleich durch die Gonsenheimerinnen im Tiebreak entschieden werden. Hier waren sich beide Teams bis zum Stand von 7:7 ebenbürtig. Doch den Andernacher Spielerinnen war deutlich anzumerken, dass es ihnen zusetzte, die schon gewonnen geglaubte Partie noch aus den Händen gegeben zu haben. Die Mainzerinnen hingegen schöpften Kraft aus der Tatsache, sich aus dem Loch herausgekämpft zu haben. Erfolgreichste Punktesammlerin war dabei erneut Außenangreiferin Sonja. Ein einziger Punkt noch gelang den Gastgeberinnen, dann entschied die TGM Gonsenheim mit 15:8 den Satz und damit das Spiel für sich.
Befreit bejubelten alle elf mitgereisten Spielerinnen – der Trainer blieb dem im Kreis hüpfenden Pulk mit Rückenschmerzen entschuldigt fern – den Sieg. Wieder hatten sie, dank einer sich im Laufe des Spiels steigernden Leistung, eine Begegnung siegreich beendet.
Es kämpften, brüllten und siegten: Kerstin, Mareike, Sabrina, Sonja S. (Außen); Annette, Katja (Mitte), Denise, Steffi (Diagonal), Tammy, Anja (Zuspiel), Klaudi (Libera).
Für das kommende Heimspiel (10.12.2011, 16 Uhr in der Halle an der Weserstraße, Mainz-Gonsenheim) lautet die Devise, das vorhandene Potenzial von Beginn an abzurufen und sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren, statt nur auf den Gegner zu reagieren.