Die Nerven behalten
Autorin: Katja Klenz
Die erste Damenmannschaft sichert sich mit einem Sieg im letzten Spiel der Hinrunde Tabellenplatz drei.
Mainz, 10.12.2011. Am Samstagnachmittag war die Spielgemeinschaft Kaiserslautern/Enkenbach zu Gast in der Heimspielstätte der Gonsenheimer Volleyballdamen. Die Gastgeberinnen – vor dem Spiel punktgleich mit dem Tabellendritten und -vierten, die am Wochenende ebenfalls gegeneinander antraten, auf Rang fünf –, hofften auf einen Sieg, um die Hinrunde im oberen Tabellendrittel zu beenden.
Für die direkte Vorbereitung auf die Begegnung griff Trainer Thomas zu einem unorthodoxen Mittel. Da sein Team bei bisher nahezu jedem Spiel dieser Saison im ersten Satz eine unerklärliche Nervosität an den Tag gelegt hatte, verordnete er seiner Mannschaft nach dem Einspielen, während die Gäste das Feld zum Warmmachen in Beschlag nahmen, einen kleinen Spaziergang außerhalb der Halle. Mit einem Fläschchen (!) Piccolo für elf Spielerinnen ausgerüstet, folgten die Volleyballerinnen ihrem Trainer.
Ob die Gäste die zwischenzeitliche Abwesenheit ihrer Gegnerinnen irritierte, war nicht auszumachen. Zumindest schien das Konzept des Trainers jedoch für die Mainzerinnen aufzugehen. Sie begannen deutlich konzentrierter als in vielen Spielen zuvor und lagen auch nahezu über den gesamten Satz knapp in Front. Die SG Kaiserslautern/Enkenbach ging erst am Ende erstmals mit 23:22 in Führung. Die Gastgeberinnen hielten dagegen, hatten wiederum beim Stand von 25:24 einen Satzball, mussten sich letztendlich jedoch mit 25:27 geschlagen geben.
Die Gonsenheimerinnen ließen jedoch angesichts der eigenen, starken Leistung den Kopf nicht hängen und spielten auch in Satz zwei konzentriert und variabel. Lediglich mit der Kaiserslauterer Außenangreiferin Misty Mahlerwein hatten sie in Block und Abwehr Schwierigkeiten. In der Mitte des Durchgangs lagen sie mit 11:15 im Rückstand, konnten jedoch auf 17:17 ausgleichen. Ihre Spielfreude und ihr Einsatz wurden mit dem Satzgewinn (25:21) belohnt.
Auch im folgenden Durchgang zeigten sich beide Teams nahezu ebenbürtig. Die Mainzerinnen punkteten dabei sowohl auf den Außen- und Mittepositionen als auch über die Diagonalspielerinnen. Sie ließen sich glücklicherweise auch beim Stand von 20:20 von einem Scharmützel zwischen ihrem Trainer und dem Schiedsgericht, das eine gelbe Karte für Thomas und damit einen Punktverlust für das Team zur Folge hatte, nur kurz aus der Ruhe bringen. Die Spielerinnen behielten die Nerven und brachten nach einem 20:22-Rückstand den dritten Satz knapp, aber verdient mit 25:23 nach Hause.
Die drei umkämpften Sätze machten sich nun langsam in der Kondition bemerkbar und Thomas forderte von seinen Spielerinnen, noch einmal alles zu geben. Und diese schöpften in der Tat Kraft aus dem 2:1 Vorsprung und holten sich auch den vierten Durchgang mit 25:20.
Dank dieses 3:1-Heimsieges beenden die Mainzerinnen die Hinrunde auf Tabellenrang drei, wo sie auch am Ende der Saison sein wollen. Der Trainer zeigte sich mit der Leistung seines Teams hochzufrieden. „Besonders bei Aufschlag des Gegners waren wir extrem gut“, so sein Fazit. Er lobte zudem die Umsetzung seiner taktischen Vorgaben und die Gesamtleistung des Teams. Ausschlaggebend für den Erfolg der Mannschaft war neben der guten Annahme auch das dadurch mögliche, variable Zuspiel. Dieses erlaubte variantenreiche Attacken auf allen Angriffpositionen, sodass die Gonsenheimerinnen ihre Gegnerinnen immer wieder überraschen konnten. Die meisten Punkte sammelten die beiden Außenangreiferinnen Sonja und Kerstin, der Sieg jedoch war das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Es spielten: Kerstin, Mareike, Sabrina, Sonja S. (Außen); Annette, Katja (Mitte), Denise, Steffi (Diagonal), Sonja, Tammy (Zuspiel), Klaudi (Libera).
Das letzte Spiel des Jahres – und gleichzeitig erste Spiel der Rückrunde – bestreiten die Gonsenheimerinnen am Samstag, dem 18. Dezember um 14:30 Uhr in der Heimspielstätte an der Weserstraße gegen den TV Rülzheim.