"Das Team ist der Star"
Die ersten Damen spielen grandios und lassen dem Gegner keine Chance.
Autorin: Katja Klenz
Mainz, 22. Januar. Beim ersten Heimspiel dieses Jahres begrüßte die erste Damenmannschaft der TGM Gonsenheim die Mannschaft der Spielgemeinschaft Mutterstadt/Hassloch in der Halle an der Weserstraße. Im Hinspiel unterlagen die Gastgeberinnen noch mit 1:3 – allerdings mit einem verletzungsbedingt sehr ausgedünnten Kader. An diesem Sonntag jedoch war die Heimmannschaft mit zehn Spielerinnen verhältnismäßig gut aufgestellt. Auch die Gäste traten mit zehn Spielerinnen an – doch hier endete schon die Ausgeglichenheit der beiden Teams.
Um es vorweg zu nehmen: "Grandios" war das Wort, dass Trainer Thomas nach der Partie für die Leistung seiner Spielerinnen fand. Was er beim deutlichen 3:0 Sieg gesehen hatte, entlockte ihm zahlreiche Worte des Lobes. "Die Annahme war heute erstklassig, unsere Angaben oft präzise und druckvoll, unsere Feldabwehr super stark", so Thomas. "Wir haben das Spiel einfach dominiert und ihm unseren Stempel aufgedrückt."
Zwar war im ersten Durchgang die Dominanz noch nicht so spürbar, immerhin aber konnten die Spielerinnen der TGM nicht nur den ersten Satz-Punkt wie üblich lautstark begrüßen, sondern auch den ersten Satz gewinnen und ebenfalls mit einem "Hallo Satz!" willkommen heißen. Nach einem ausgeglichenen Beginn, einem Rückstand von 8:12 in der Mitte des Satzes und dem Ausgleich zum 13:13 holten sich die Gastgeberinnen den Durchgang mit 25:23. Zuletzt war ihnen ein Sieg im ersten Satz am 8. Oktober des vergangenen Jahres, dem zweiten Spieltag der Saison, gelungen.
Wie wichtig dieser Satzgewinn war, zeigte sich im weiteren Verlauf des Spiels. Beflügelt vom Erfolg spielten die Gonsenheimerinnen im zweiten Durchgang frei auf. Die vielfach perfekte Annahme ermöglichte den Zuspielerinnen ein feines, sehr variables Passspiel, mit dem sie alle Angreiferinnen in Szene setzen konnten. Die Außen- und Diagonalangreiferinnen punkteten sowohl mit harten als auch mit gezielten Attacken, während die Mittelblockerinnen zu eher unorthodoxen, aber ebenso wirksamen Angriffsschlägen neigten. Als gutes Ziel erwies sich immer wieder die nahezu verwaiste Spielfeldmitte der Mutterstädterinnen.
Mit dieser Flexibilität im Angriff, aber auch mit einer wachen Nahsicherung sowie vielen erfolgreichen Blockaktionen nahmen die Gastgeberinnen die Mutterstädter nahezu aus dem Spiel. Die Zuschauer, darunter die beiden verletzten Mainzer Mittelblockerinnen Ina und Theresa sowie Stellerin Rahel, die aus beruflichen Gründen nach Düsseldorf gegangen ist, sahen schnelle, schöne Angriffskombinationen, eine Abwehr, die nahezu unmögliche Bälle vom Boden kratzte – und einen außergewöhnlich ruhigen Trainer.
Nach einer 15:6 und 20:7 Führung ließen die Gonsenheimerinnen gerade noch zwei gegnerische Punkte zu, bevor sie sich mit 25:9 hochverdient den Satz holten. Im dritten Durchgang bäumten sich die Gäste zwar noch mal ein wenig auf, hatten aber der Spielfreude der von ihrem Trainer perfekt eingestellten Mainzerinnen nicht mehr wirklich etwas entgegen zu setzen. Mit 25:17 ging auch dieser Satz an die Gastgeberinnen, die mit ihrem ersten 3:0 Sieg in dieser Saison ihre Position auf dem zweiten Tabellenrang festigten.
Thomas zeigte sich nach dem Spiel hoch erfreut, dass seine Mannschaft nicht nur die kurzfristig umgestellte Blockstrategie, sondern auch die kürzlich im Training geübte Nahsicherung auf den Punkt erfolgreich umgesetzt hatte. "Man kann einfach sehen, welche Entwicklung wir in den vergangenen Monaten gemacht haben und wie flexibel unser Spiel geworden ist", so der Trainer. Die geschlossene Mannschaftsleistung habe wieder gezeigt, dass das Spiel der Mainzerinnen nicht auf eine Spielerin ausgerichtet ist: "Das Team ist der Star".
Es spielten: Kerstin, Mareike, Sonja S. (Außen); Annette, Katja (Mitte); Denise, Steffi (Diagonal); Sonja, Tammy (Zuspiel); Klaudi (Libera). Es fehlten Ina, Melle, Sabrina und Theresa.