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"Nicht schön, aber wichtig!"

Die erste Damenmannschaft der TGM schlägt Tabellenschlusslicht Haag.

Autorin: Katja Klenz

 Am grauen Samstagnachmittag ging die Reise der TGM-Volleyballerinnen in den Hunsrück zum Auswärtsspiel gegen den SV Haag. Im Hinspiel hatten die Mainzerinnen eher mühevoll ein 3:1 gegen diese kompakte Abwehrmannschaft eingefahren. Die Erinnerung an viele lange Ballwechsel, in denen der Gegner irgendwie immer den Ball übers Netz zurückschaufelte und so die Angreiferinnen der TGM an den Rand der Verzweiflung brachte, war noch immer präsent. Noch nachhaltiger wirkte jedoch das grandios erspielte 3:0 aus der Partie am vorherigen Wochenende gegen Mutterstadt.

Trainer Thomas hatte seinem Team vor dem Spiel noch einmal eingeimpft, geduldig zu spielen und auch den fünften oder gar sechsten Angriff innerhalb eines Ballwechsels konzentriert und dennoch hart im gegnerischen Feld unterzubringen. Zu Beginn des ersten Satzes zeigten die Gonsenheimerinnen den Gastgeberinnen auch deutlich, was sie an diesem Abend vorhatten. Die ersten beiden Angriffe der Haager holte sich der Block. Im Gegenzug platzierten die Mainzer Angreiferinnen ihre Attacken zielsicher zwischen die Haager Abwehr.

Doch die Heimmannschaft hatte nicht vor, den ersten Durchgang gegen den Tabellenzweiten kampflos abzugeben. Sie besann sich auf ihre große Stärke und setzte alles daran, ihren Gegner durch erfolgreiche Abwehraktionen zu zermürben. Irgendwie hatten sie immer noch eine Hand am Ball, kratzten Angriff um Angriff vom Boden und glichen nach einer 8:5- und 12:8-Führung der Mainzerinnen im zweiten Satzdrittel aus zum 18:18. Die Gäste ließen sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen, blieben weiter offensiv und holten sich den Satz knapp aber verdient mit 25:23.

Im zweiten Durchgang drehte die TGM Gonsenheim nach zwei verschenkten Punkten zu Satzbeginn druckvoll auf, nur, um sich dann eine Serie von Annahme- und Blockfehlern zu leisten. Nach 12:7 stand es plötzlich 13:13. Es sah ganz nach einem ähnlich engen Spiel wie im ersten Satz aus. Doch dann legte Außenangreiferin Sonja eine Aufschlagserie hin und die Gonsenheimerinnen beendeten den Satz mit 25:15. Merkwürdig teilnahmslos wirkte dabei das verhältnismäßig zahlreich erschienene heimische Publikum, das die Partie nahezu regungslos verfolgte und den Schlachtrufen der Mainzerinnen stumm lauschte.

In Satz drei starteten die Gäste mit einer schnellen Angriffskombination, die den Gastgeberinnen keine Abwehrchance ließ. Hier wie auch im gesamten Verlauf des Spiels zeigte sich: Wenn die Mainzerinnen aus einer guten Annahme heraus ihr schnelles, variables Angriffsspiel einsetzen, ist der Gegner meist machtlos. Doch das Haager Team spielte weiterhin couragiert und konnte ebenfalls durch einige sehenswerte Angriffe punkten. Bis zum Spielstand von 16:17 hatten die Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Der Trainer des SV Haag brachte nun extra für den Aufschlag eine neue Spielerin aufs Feld, mit deren Aufschlägen die Gonsenheimer Annahmespielerinnen überhaupt nicht zurechtkamen. Sie produzierten Fehler um Fehler und das Spiel schien ihnen aus der Hand zu gleiten.

Trainer Thomas sagte hinterher: "Selbst bei dem Spielstand hatte ich keine Angst und Bedenken und habe der Mannschaft blind vertraut" – eine mutige Aussage angesichts der Tatsache, dass sein Team solche Sätze vor drei Monaten noch verloren hat. Doch die Spielerinnen auf dem Feld bestätigten das in sie gesetzte Vertrauen. Beim Stand von 18:22 erkämpften sie sich das Aufschlagrecht und drehten nun ihrerseits dank einer Aufschlagserie – diesmal von Zuspielerin Sonja B. – den Satz zum Endstand von 25:22 und gewannen damit 3:0 gegen das Haager Abwehrbollwerk.

Hinterher äußerte sich der Trainer trotz einiger Schwächephasen seiner Mannschaft und der nicht immer glücklich agierenden Mittelblockerinnen zufrieden. "Gegen eine solch solide Abwehrmannschaft glatt in drei Sätzen zu gewinnen, ist super. Ich sehe auch weiterhin eine deutliche Entwicklung." Er bezeichnete das Spiel als "nicht schön, aber wichtig". Mit dem zweiten 3:0-Erfolg und sieben Siegen in Folge sei das Team gerüstet für die Partie gegen den bisher ungeschlagenen SV Steinwenden am 11. Februar. „Ich freue mich auf das Spiel gegen Steinwenden und hoffe, dass wir den Tabellenführer wieder mächtig ärgern werden“, so Thomas. Eine Aussage, der seine Spielerinnen vorbehaltlos zustimmten.

Es spielten in Haag: Kerstin, Mareike, Sonja (Außen); Annette, Katja (Mitte), Denise, Steffi (Diagonal), Sonja B., Tammy (Zuspiel), Klaudi (Libera).