Die Oberliga in greifbarer Nähe
Mainz, 17. März 2012.
Mit einem Sieg in ihrem letzten Heimspiel sicherte sich die erste Volleyball-Damenmannschaft der TGM-Gonsenheim Tabellenrang zwei der Landesliga und die Chance auf den Aufstieg in die Oberliga.
Autorin: Katja Klenz
Ihren 3:1-Erfolg am Samstagabend im vorletzten Saisonspiel über das Team aus Andernach feierten die Spielerinnen der TGM eher verhalten. Nach zwei grandiosen ersten Sätzen waren sie im dritten Satz eingebrochen und hatten im vierten Satz einen Neun-Punkte-Rückstand nur mit viel Mühe, großem Kampf- und Siegeswillen sowie etwas Glück drehen können. Mit dem Sieg – und der später am Abend bekannt gewordenen Niederlage des drittplatzierten TV Vallendar – steht das Mainzer Team noch vor dem letzten Saisonspiel auswärts gegen Kaiserslautern als Tabellenzweiter fest. Damit qualifizierten sich die Mainzerinnen für das Ende April stattfindende Relegationsturnier und bewahrten sich die Chance auf den Aufstieg in die Oberliga.
Im ersten und zweiten Durchgang hatten die Gastgeberinnen überhaupt keine Mühe, den Gegner in Schach zu halten. Der Trainer der Gäste aus Andernach sprach hinterher auch von „überschaubaren Sätzen“. Die Mainzerinnen gingen in beiden Sätzen früh und deutlich in Führung. Die Andernacher Spielerinnen punkteten selten aus der eigenen Attacke heraus, sondern profitierten lediglich von den wenigen Fehlern im Spiel der TGM Gonsenheim.
Die Zuschauer erlebten eine bestens aufgelegte Mannschaft, die aus einer guten Annahme heraus variabel angriff und den Gegner so ordentlich unter Druck setzte. Vor allem Außenangreiferin Sabrina zeigte sich bestens in Form und zimmerte zahlreiche Angriffe unerreichbar für die Andernacher Abwehr ins Feld. Harte Aufschläge erschwerten dem Gegner den Spielaufbau und so kamen die beiden normalerweise starken Mittelblockerinnen der Gäste kaum ins Spiel. Mit 25:15 und 25:12 Punkten gingen die Sätze deutlich und verdient zugunsten der Gastgeberinnen aus.
Auch im dritten Satz ging das Team von Trainer Thomas erneut in Führung, doch im Gegensatz zu den ersten beiden Durchgängen lag die Fehlerquote jetzt deutlich höher. Nach einem guten Satzbeginn mit vier Punkten Vorsprung (8:4) konnten die Gäste zum 10:10 ausgleichen. Dies lag vor allem an mangelnder Konzentration der Gonsenheimer Spielerinnen und einer plötzlich auftretenden, unerklärlichen Zaghaftigkeit im Angriff. Auch die Aufschläge fielen weniger druckvoll aus, die Annahme schwankte und die Fehler häuften sich.
So brachte die Heimmannschaft nach einem fulminanten Beginn die Andernacher ins Spiel, die die Geschenke der Gastgeber nur zu gerne annahmen. Auch nach dem Wechsel auf einigen Positionen konnten die Mainzerinnen den Faden nicht mehr aufnehmen. Mit 20:25 ging der dritte Satz an die Gastmannschaft.
Zu Beginn des vierten Durchgangs war der Faden dann endgültig gerissen. Keine Aktion glückte mehr und das Andernacher Team zog auf 12:3 Punkte davon. Schon zu diesem Zeitpunkt schien der Satz gelaufen und alles deutete auf eine Entscheidung im Tie-Break hin. Die Partie drohte ein umgekehrtes Bild des Hinspiels zu werden: Dort hatten die Gonsenheimer Spielerinnen nach einem 0:2-Satz-Rückstand das Ruder herumreißen und die Begegnung letztendlich 3:2 gewinnen können. Sollte der DJK Andernach nun dasselbe gelingen? Mit einer Niederlage wären der zweite Tabellenplatz und damit die Aussicht, sich für die Relegation zur Oberliga zu qualifizieren, arg in Gefahr gewesen.
Trainer Thomas forderte seine Spielerinnen in den Auszeiten immer wieder dazu auf, mutig die Attacke zu suchen und sich der eigenen Stärke bewusst zu sein. Und die Mainzerinnen nahmen den Kampf auf, schoben sich zunächst auf 10:16 und 15:18 heran, ließen den Gegner jedoch erneut auf 17:22 davon ziehen. Wieder drohte der Tie-Break. Dank eines Kraftaktes des gesamten Teams und mit lautstarker Unterstützung der Zuschauer glichen die Gastgeberinnen zunächst zum 24:24 aus. Im Anschluss konnten sie direkt den ersten Matchball zum 26:24 verwandeln.
Selbst mit einer Niederlage im letzten Saisonspiel in Kaiserslautern gegen das Tabellenschlusslicht wären die Mainzerinnen von Rang zwei nicht mehr zu verdrängen. Sicher dürfte jedoch sein, dass sie Ambitionen haben, sich mit einem Sieg und damit nur einer einzigen Niederlage in der Rückrunde für die Oberliga zu empfehlen.
Es spielten: Anja, Katrin, Tammy (Zuspiel), Denise, Stef (Diagonal), Annette, Katja, Lisa (Mitte), Kerstin, Sabrina, Sonja (Außen), Klaudi (Libera).