Autorin: Nicole Weppler
Es ist der 20. März 2016, der letzte Spieltag in der
Rheinhessenliga. Die Damen 3 der TGM Gonsenheim sind zu Gast bei der SG
Weinsheim. Das Spiel ist aus Mainzer Sicht reine Kür. Die Tabellenführung, in
dieser souverän gespielten Saison, wurde bereits zwei Wochen vorher beim
letzten Heimspiel der Rückrunde vorzeitig gesichert. Die Halle ist voll,
Volleyballspieler und Fans sowie Fußballer vom benachbarten Sportplatz machen
lauthals Stimmung. Die Mädels, die ein seltenes Mal in dieser Saison ohne einen
ihrer Trainer angereist sind, zeigen sich jedoch unbeeindruckt. Satz eins und
zwei werden zu 8 und zu 13 gewonnen und mit einer sagenhaften Aufschlagserie
von Kaya Schulz beenden die Damen 3 die Saison mit einem 25:2 im dritten Satz
des letzten Spiels.
Fazit der Saison:
16 Spiele, 14 Siege, 45:12 Sätze, keine Punkt durch 5 Satzspiele abgegeben.
Doch wie fing alles an?
Nach dem zweiten Platz in der letzten Saison und einem
Wechsel im Trainerteam – Holger Beckmann teilt sich in dieser Saison den
Trainerposten mit Eva Tamara „Tammy“ Adam-Schuppritt - war das Ziel der Saison
„Spaß haben und das Beste rausholen“. Auf der Mitte leicht schwach besetzt, mit
einem Schwangerschaftsausfall auf der Diagonalen und einer geplanten
Schwangerschaft einer der beiden Stellerinnen, war das Wort der Vorbereitung
„Flexibilität“.
Der auf die Vorbereitung folgende Saisonstart geht zunächst
in die Hose. Die Mannschaft hat sich noch nicht gefunden, das Spiel geht mit
3:1 an die SG Worms/Hochheim II. Der nächste Gegner, die Studenten vom VC
Mainz, wird mit 3:0 geschlagen, bevor das erste Heimspiel der Saison ansteht. Am
1.11.2015 sind Weinsheim und Nieder-Olm in der TGM Halle zu Gast. Das erste
Spiel gegen Weinsheim gewinnt die TGM 3:1, mit einem für diese Mannschaft so
typischen knapp verlorenen 3. Satz. Der darauf folgende 5 Satz Krimi geht an
Nieder-Olm. Die zwei gewonnen Sätze zu 13 und zu 15 zeigen jedoch schon zu
diesem Zeitpunkt die Dominanz der Mannschaft, wenn sie es denn schafft, ihr
Potential von Beginn an auszuspielen.
Es folgt Gegner auf Gegner, und trotz des geplanten
Schwangerschaftsausfalls, Elternzeitfernreisen, Krankheiten und Verletzungen,
schafft es in der verbleibenden Saison keine Mannschaft, die TGM Damen 3 zu
besiegen oder ihr auch nur einen Punkt abzuringen. Nicht zuletzt durch das
konsequente Training des neuen Trainergespanns hat die Mannschaft zu jeder Zeit
das spielerische aber auch mentale Potential ihre Spiele zu gewinnen. Dies zeigt
sich insbesondere zum Ende der Saison, im Rückspiel gegen Bingen-Büdesheim. Die
Mannschaft reist ohne etatmäßigen Steller, mit Ersatzmitten, die auch noch
Grippe geschwächt sind, nach Bingen. Frei nach dem Saisonmotto „Wir machen das
Beste draus und haben Spaß“.
Es geht gleich richtig los. Die Mannschaft liegt schnell
zurück und läuft bis zum 17:24 den Punkten hinterher. Doch dann wendet sich das
Blatt. Durch eine grandiose Aufschlagserie und eine geschlossene
Mannschaftsleistung, kann der Rückstand aufgeholt, der Satz gedreht und mit
26:24, zum verständlichen Unmut von Bingen-Büdesheim, gewonnen werden. Die restlichen
Sätze sind ebenfalls eng und hart umkämpft, Satz 2 geht mit 27:25 an die TGM,
Satz 3 geht mit 22:25 an Bingen. Im Gegensatz zur letzten Saison lassen sich
die Mädels von dem verlorenen 3. Satz nicht verunsichern und spielen ihr Spiel
weiter, was zum 25:21 Satz- und Spielgewinn führt.
Am letzten Heimspiel der Saison können die Damen mit nur
einem Sieg den Aufstieg in die Landesliga perfekt machen. Die entsprechenden
T-Shirts sind bestellt. Zum Heimspiel, welches als „Vorspiel“ der 1. Damen in
die Weserhalle verlegt und groß angekündigt wurde, kommen der VC Mainz und der
TuS Gensingen. Die Stimmung ist gut, Zuschauer haben ebenfalls ihren Weg in die
Weserstraße gefunden, die anschließende Party ist geplant, eine leichte
Nervosität verschont die Mannschaft jedoch nicht. Ein Spiel aus den verbleibenden
drei Begegnungen muss gewonnen werden, dann ist der TGM die Tabellenführung
nicht mehr zu nehmen. Alle Spieler mobilisieren ihre letzten Kräfte. Der VC
Mainz, der sonst immer für eine Überraschung gut ist, hat keine Chance. Das
Spiel geht mit 25:16, 25:15 und 25:16 an die Gonsenheimerinnen, die nicht ihre
beste, aber eine sehr stabile Saisonleistung abliefern. Nach dem letzten Punkt
gibt es kein Halten mehr, das zweite Spiel ist Kür und die anschließende Party
ausgelassen.

Nach dieser überaus erfolgreichen Saison freuen sich die 3.
Damen der TGM Gonsenheim auf die neuen Herausforderungen der Verbandsliga, auf
alle zurückkehrenden Mütter, auf die weitere Zusammenarbeit mit unserem
Trainerteam, auf unsere kürzlich hinzugewonnenen und eventuell noch kommenden
neuen Spielerinnen und bedauern gleichzeitig die verletzungs- und zeitbedingten
Abgänge und mit einem lachenden und einem weinenden Auge auch erneute
Schwangerschaftsausfälle.
Übringes: Wir sind jederzeit auf der Suche nach neuen Spielerinnen, die unseren Kader verstärken. :-)