Yamas! – oder was das „Prost!“ der Griechen mit Volleyball zu tun hat.
Autorin: Katja Klenz
Mainz, 8. Februar 2014. Einmal ist keinmal und auf einem Bein kann man nicht stehe – derlei Sprüche klopften die Spielerinnen erst kürzlich beim neu erkorenen Lieblingsgriechen und ließen dazu immer wieder ein donnerndes „Yamas!“ durch den Saal schallen. Den Wirt freute die Anwesenheit ausgelassener Spielerinnen derart, dass er beschloss, noch einen Nachtisch und weitere Unmengen von Ouzo zu spendieren. Am Ende war zwischen allgemeiner Freudentrunkenheit und alkoholbedingter Ausgelassenheit kaum noch zu unterscheiden.
Dabei hatten die Volleyballerinnen nur bedingt Grund zum Feiern – waren sie doch von einem leider verlorenen Auswärtsspiel gegen den Tabellenzweiten aus dem entfernten Saarland zurück- und beim Griechen eingekehrt. Doch nur eine Woche später, schallte es wieder „Yamas!“ durch den Saal des gleichen Restaurants. Und dieses Mal war tatsächlich vor allem Siegentrunkenheit über einen 3:0 Heimsieg der Grund für die allgemein ausgelassene Stimmung.
Dieser Sieg entpuppte sich inzwischen als ein weiterer wichtiger Baustein für den Aufwärtstrend, in dem sich die Mannschaft von Trainer Erhard Sahm seit einiger Zeit befindet.
Doch von vorn: Nach mageren zwei Siegen in den ersten acht Saisonspielen, zeigte das letzte Spiel der Hinrunde auswärts gegen die LAF Sinzig die ersten Hinweise auf die Trendwende. Noch in der vergangenen Saison, der ersten Spielzeit in der Oberliga, hatten die Mainzerinnen das Hin- sowie Rückspiel jeweils sang- und klanglos 0:3 gegen die Saarländerinnen verloren. Dieses Mal jedoch ließen sie – kurz vor der Weihnachtspause – den Gastgeberinnen keine Chance und sicherten sich in drei Sätzen (25:22, 25:20, 25:17) drei wichtige Punkte. Mit diesem Sieg gegen den Drittplatzierten der Tabelle gelang es dem Team von Erhard Sahm, erstmals in der Saison 2013/2014 eines der "Schwergewichte" der Liga zu schlagen.
Im folgenden Spiel, dem ersten der Rückrunde, musste sich die Mannschaft dann zwar wiederum dem Ligaprimus Landau mit 1:3 geschlagen geben, aber schon in der Begegnung darauf, gegen das auf Rang vier der Tabelle platzierte Team aus Germersheim, zeigten die Gonsenheimerinnen eine Klasseleistung und feierten vor einem begeisterten Publikum in der eigenen Halle einen hochverdienten 3:1-Sieg. Das Hinspiel hatten die Germersheimerinnen noch in deutlichen drei Sätzen für sich entscheiden können.
Nur eine Woche nach dem erfolgreichen Heimspiel wartete auswärts mit dem TV Saarwellingen erneut ein "Brocken" der Oberliga Rheinland-Pfalz/ Saarland. Die Gastgeberinnen, zu diesem Zeitpunkt auf dem Tabellenrang zwei, zeigten nur im dritten Satz Schwächen in der Annahme und Feldverteidigung. Sie stellten diese Fehler jedoch im vierten Satz ab und so mussten die Mainzerinnen das Spiel mit 1:3 abgeben. Nach dem Spiel dann kehrten sie dennoch frohgemut beim besagten Griechen ein…
Erneut eine weitere Woche später, am ersten Februarwochenende, folgte die vorgezogene Heimpartie gegen die VSG Saarlouis. Für die Gastmannschaft war das vorangegangene Spiel gegen Saarwellingen nur wegen eines Formfehlers mit 3:0 gewertet worden. Saarwellingen hatte eine Spielerin eingesetzt, die nicht auf dem Spielberichtsbogen eingetragen worden war. Mit nun sieben Punkten war Saarlouis an Vallendar vorbeigezogen, dem neuen Schlusslicht der Liga. Die Mainzerinnen spielten nun statt gegen den Letzten gegen den Vorletzten der Liga. Ein Sieg schien Pflicht, war aber durchaus keine Selbstverständlichkeit. Doch die Schützlinge von Trainer Erhard Sahm zeigten keine Blöße und gewannen ihr Heimspiel souverän mit 3:0 (25:16, 25:19, 25:19) und feierten den Sieg anschließend bei Speis und Trank des besagten Restaurants.
Der Gegner in der folgenden Partie, erneut ausgetragen in der heimischen Halle an der Weserstraße, hieß Mutterstadt. Gegen diese Mannschaft hatten die Mainzerinnen in der Hinrunde auswärts zunächst 2:0 geführt, bevor sie sich – den ersten Saisonsieg vor Augen – nach einem unerklärlichen Leistungseinbruch doch noch mit 2:3 geschlagen geben mussten. Dass dieses Spiel durchaus noch in den Köpfen der Spielerinnen saß, ließ sich besonders im ersten Satz gut beobachten. Zahlreiche Abstimmungsprobleme und vermeidbare Fehler kennzeichneten das Spiel. Die Gastgeberinnen agierten vorsichtig bis zaghaft, zogen aber dennoch Dank einer starken Aufschlagsserie davon. Sie ließen den Gegner zwar noch einmal herankommen, konnten sich den ersten Durchgang jedoch mit 25:21 sichern.
Aus diesem Satzgewinn schienen die Gonsenheimerinnen zunächst nur wenig Selbstvertrauen zu ziehen. Trotz spielerischer Überlegenheit agierten sie nur selten wirklich souverän, konnten sich aber wie schon im ersten Satz einen Punktevorsprung herausspielen und auch den zweiten Satz (25:20) gewinnen. Nun hieß die spannende Frage: Folgte wie schon im Hinspiel nun erneut ein Einbruch?
Zunächst schien alles darauf hin zu deuten, gelang den Gästen aus Mutterstadt doch erstmals in diesem Spiel eine Satzführung. Aber die Mainzerinnen hatten nun wirklich in dieses durch lange Ballwechsel gekennzeichnete Spiel gefunden. Vor allem mit zahlreichen gelungenen Abwehraktionen, eigenen, platzierte Angriffen und nach wie vor druckvollen Aufschläge ließen sie den Gegnerinnen keine Chance. Auch der dritte Durchgang ging mit 25:19 an die Gastgeberinnen. Diese feierten ihren zweiten 3:0 Sieg in Folge, mit dem sie auch den sechsten Tabellenplatz festigten, ausgiebig.
Im kommenden Auswärtsspiel tritt die Mannschaft dann gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn Wierschem (Rang fünf) an. Mit einem Sieg könnten die Gonsenheimerinnen die Gefahr eines eventuellen Abstiegs endgültig bannen.
Yamas!